Der heilige Gangolf

Das Leben des heiligen Gangolf war der Legende nach ein sehr außergewöhnliches für einen Heiligen

Die Legende

Der heilige Gangolf lebte im 8. Jahrhundert in Burgund. Er war Ritter und Heerführer unter König Pippin (714 – 768, Vater Karls des Großen). Die ersten Quellen über Gangolf stammen aus dem 10. Jahrhundert, wurden also erst ca. 200 Jahre nach seinem Tod verfasst, den man ungefähr auf das Jahr 760 schätzt, so dass man bei allen Erzählungen über ihn von Legenden sprechen muss.

Gangolf soll zum einen in der Rhön einen Riesen mit dem Namen „Mils“ besiegt haben, der sich der Christianisierung in der Gegend durch die  Männer um Gangolf widersetzt und sie bekämpft haben soll.

Vor allem wurde Gangolf allerdings mit folgender Erzählung über ihn bekannt: Er soll als Heerführer von König Pippin unterwegs gewesen sein, als er sich an einer Quelle in einem wunderschönen Garten erfrischte. Der Besitzer des Grundstücks soll sehr arm gewesen sein. Gangolf kaufte es ihm für viel Geld ab, denn er war hingerissen von der Schönheit des Anwesens. Er soll eines Tages neben der Quelle seinen Stock in die Erde gestoßen haben und, nachdem am nächsten Tag die Quelle versiegt war, seinen Diener gebeten haben, den Stock wieder herauszuziehen. Direkt daraufhin sei eine Wolke herangezogen und die Quelle habe wieder gesprudelt – und das Wasser habe sogar auf Gangolfs Gebet hin Heilkräfte gehabt.

Seine Frau soll ihn schon kurz nach der Hochzeit mit einem anderen Mann, einem Priester, betrogen haben, der ihn später dann auch eines Nachts ermordet habe, um mit seiner Frau zu fliehen. Am Grabe Gangolfs sollen sich schon kurz nach seinem Tod zahlreiche Wunder ereignet haben. Seine Frau und seinen Mörder habe jedoch die Strafe Gottes ereilt. Eine ausführlichere, sehr lesenswerte Beschreibung seiner Legende finden Sie bei Wikipedia. 

Gangolf wird als Pferdepatron angerufen, aber auch als Fürbitter bei Augen-, Haut- und Gelenkerkrankungen. Meist liegen die Kirchen, deren Patron er ist, an Quellen oder Brunnen. Seine Reliquien werden in Bamberg aufbewahrt, wo es auch eine Gangolf-Kirche gibt – wie auch in vielen anderen Städten Süddeutschlands. Sein Gedenktag ist der 11. Mai.

Hochaltarskulptur des heiligen Gangolf in der Kirche in Röttingen